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Polizeihauptmeister Theodor Hofmann |
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Bankräuber erschießt SEK-Beamten Am 24. April 1982 sollte im Nürnberger Osten ein als äußerst gefährlich geltender Berufsverbrecher durch Beamte des SEKs Nordbayern festgenommen werden. Der Bankräuber machte dabei aber rücksichtslos von seiner Pistole Gebrauch und erschoss den damals 30-jährigen Polizeihauptmeister Theodor Hofmann. Der Mörder selbst richtete sich durch einen Kopfschuss. 23. April 1982, Büchenbach im Landkreis Roth, kurz nach 14:30 Uhr: Der 30-jährige Gerhard M. betritt mit einem Nylonstrumpf maskiert die Filiale der Sparkasse in der Unteren Bahnhofstraße 16. Mit einer Pistole bewaffnet bedroht er anwesende Kunden und Angestellte und fordert die Herausgabe von Bargeld. M. führt den Überfall routiniert und äußerst brutal wirkend durch. Von einem Kunden lässt er sich das in der Durchreiche zur Kasse liegende Geld in eine Plastiktüte stecken und verschwindet so schnell wieder wie er gekommen war. Vor der Bank wartet sein 19-jähriger Komplize, der das Fluchtfahrzeug steuert. Mit hoher Geschwindigkeit rasen die Täter aus der Ortschaft. In einem Waldstück lässt sich M. absetzen und verschwindet. Der Fahrer des Fahrzeuges wird wenig später im Stadtgebiet von Schwabach festgenommen. In seiner Vernehmung packt er aus und verrät seinen Mittäter. Diese Erkenntnisse werden sofort der Einsatzleitung mitgeteilt, büromäßige Aufklärungsarbeit umgehend durchgeführt. Dabei wird die Meldeadresse des Komplizen bekannt. Von M. liegt eine ausführliche Personenbeschreibung vor, sodass innerhalb kürzester Zeit sowohl die Wohnung als auch die nahe Umgebung derselben durch das SEK Nordbayern unter Kontrolle sind. Man wartet auf das Eintreffen M.s. Während sich in dem Einzimmerappartement zwei SEK-Beamte aufhalten, haben sich in Sichtweite des Anwesens zwei weitere mit einem Zivilfahrzeug postiert. Sie melden den in der Wohnung Wartenden jedes Betreten des Hauses durch Personen. Es ist gegen 01:45 Uhr, als einem Beamten im Dunkel der Nacht ein Mann auffällt, der sich dem BMW von hinten nähert. Die Beschreibung trifft exakt auf den flüchtigen Gerhard M. zu. Allerdings biegt der Mann nicht in die Feldgasse ein, sondern läuft weiter in die Werderstraße. PHM Hofmann und sein Kollege entschließen sich, dem Verdächtigen ein Stück nachzufahren und ihn dann bei günstiger Gelegenheit anzuhalten und zu überprüfen. Diese Gelegenheit ergibt sich wenige Meter weiter in der Werderstraße. Noch immer ist die Unsicherheit über die Identität des zu Überprüfenden gegeben. Dennoch passt die Personenbeschreibung. Eine Kontrolle ist unbedingt erforderlich. Der Zivil-BMW hält kurz hinter dem auf dem Gehweg laufenden Mann. PHM Hofmann verlässt den Pkw und ruft: „Halt, Polizei!“ Nur den Bruchteil einer Sekunde später dreht sich der Angesprochene um und schießt sofort und wortlos auf den Polizeibeamten. Der Erkennungsdienst stellte später vier Hülsen des Kalibers 45 sicher. Der Täter hatte mit einer Pistole der Marke Colt Government, Modell MK IV vier Mal auf PHM Hofmann geschossen und ihn dabei einmal in die Brust getroffen. M. selbst tötete sich unmittelbar nach der Schießerei durch einen Kopfschuss. Sofort wurde über Funk Rettungsdienst und Notarzt verständigt. PHM Hofmann kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus. 23 Tage nach den Geschehnissen in der Werderstraße verstarb Theo Hofmann. Er hinterließ seine Ehefrau und seinen damals 9-jährigen Sohn. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung nahmen Familie, Vertreter der Bayerischen Staatsregierung, namentlich der Bayerische Innenminister Gerold Tandler, der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg sowie weitere hohe Vertreter der Stadt und des Regierungsbezirkes sowie Hunderte Polizeibeamte am 21.05.1982 auf dem Nürnberger Südfriedhof Abschied von PHM Theodor Hofmann. Kollege Theo Hofmann war seit Februar 1972 der dritte Polizeibeamte, der in Ausübung seines Dienstes von Gewaltverbrechern erschossen wurde.
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Quellen:
Bert Rauenbusch aus dem Buch
„100 Jahre Kriminalgeschichte in Mittelfranken – aufgeschrieben in 80 wahren Fällen
zu beziehen über kriminalgeschichten@mnet-online.de
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