Wir trauern um

Polizeihauptwachtmeister
Theodor Schmedding

Bayern - Gendarmerie Mainfranken - Landpolizeistation Weilbach - D -

 
 
Todesursache erschossen
Todestag 8.Februar.1947
Alter 34 Jahre
Dienstjahre unbekannt
Waffe --

Ein besonders tragisches Ereignis war die Ermordung des Polizeihauptwachtmeisters
Theodor Schmedding am 8.Febr.1947 durch drei Polen, das sich wie folgt ereignete:

Am 8. Febr. 1947 gegen 2.00 Uhr wurde die Landpolizeistation Weilbach fernmündlich von Wiesenthal
verständigt, daß dort drei Personen, vermutlich Polen, einen Einbruchsversuch gemacht haben.
Es wurden aber die Personen durch die Bewohner, die durch das Bellen der wachsamen Hunde auf die
Gegenwart Fremder aufmerksam gemacht waren, an der Ausführung verhindert. Die Fremden schossen
sogleich auf die Bewohner von Wiesenthal. Auch der Förster im Leiningischen Forsthaus namens Noe
war durch die Schießerei geweckt worden. Er gab auf die vermutlichen Einbrecher, die unterdessen
den Waldrand erreicht hatten, vier Schüsse ab. Von den Bewohnern in Wiesenthal war niemand verletzt
worden. Gestohlen war lediglich ein Treibriemen aus der offenen Schneidmühle. Der Riemen wurde
aber am anderen Tage im Walde wiedergefunden. Nach der Schießerei durch Noe waren die Einbrecher
im Walde verschwunden.
Inzwischen wurden die Weckbacher Einwohner von der Anwesenheit der Einbrecher verständigt.
Dem war es zu verdanken, daß die Einbrecher in Weckbach nicht tätig werden konnten oder wollten.
Von Wiesenthal aus wurde die Landpolizeistation Weilbach fernmündlich benachrichtigt. Pol.Hptw. Schmedding
und der Pol.Oberwachtm. Balles nahmen sofort die Verfolgung der Einbrecher auf. Sie fuhren mit dem Kraftrad
nach Weckbach und Wiesenthal, konnten aber die Fluchtrichtung der Verbrecher nicht mehr feststellen.
Daraufhin fuhren sie nach Weilbach zurück, um die beiden Frühzüge um 5.00 und 5.30 Uhr am Bahnhof Weilbach
zu überprüfen. Auch hier ergaben sich zunächst keinerlei Anhaltspunkte über das Verschwinden der Einbrecher.
Ermittlungen bei Bahnbeamten ergaben jedoch, daß sich drei Männer am Bahngleis entlang in Richtung Breitendiel
bewegen würden. Sofort nahmen Schmedding und Balles die Verfolgung nach diesen Männern auf. Dazu wurde
wiederum das Kraftrad benutzt. Die Straße in Richtung Breitendiel läuft fast bis Breitendiel parallel mit
der Bahnlinie. Etwa 300 m nach dem Eisenwerk Weilbach in Richtung Breitendiel sahen Schmedding und Balles
auf der Straße einige Männer, auf die sie zufuhren, Wegen Schneeglätte auf der Straße und da das Krad durch
Bremsen auf der glatten Straße ins Rutschen kam, stürzte das Krad und die beiden Beamten kamen bei den Männern
auf der Straße zu Fall. Die Einbrecher erkannten die Situation und schossen sogleich gegen Schmedding und Balles.

Schmedding war getroffen. Der Schuß ging von der rechten Seite in Hüfthöhe schräg aufwärts in Richtung linke
Achselhöhle. Schmedding konnte sich noch erheben und rief Balles zu: "Balles, ich habe einen Lungenschuß."
Die Einbrecher flüchteten. Sie rannten durch den neben der Straße verlaufenden Mudbach, .überquerten den
Schienenstrang (Bahnlinie Weilbach - Breitendiel ) und verschwanden im Wald. Balles schoß aus seinem Karabiner
etwa 15 Schuß auf die Flüchtenden, unterdessen war Schmedding an der Unglücksstelle gestorben. Balles rannte
zum Eisenwerk Weilbach zurück und verständigte die Landpolizei-Inspektion Miltenberg. Unterdessen war es
6.45 Uhr geworden.
Von Miltenberg aus wurde sofort die Fahndung nach den Verbrechern ausgelöst. Außer der örtlichen Polizei wurde
ein Einsatzkommando der Polizeischule Gelchsheim (b. Ochsenfurt), die Constabulary (amerik.Polizei) aus
Obernburg und die Kriminalpolizei der Landpolizei aus Würzburg eingesetzt. Einer der Täter namens Leo Droszkin
aus dem DP-Lager Aschaffenburg konnte gegen 18.00 Uhr von dem Oberwachtm. der Landpolizei Hofmann von der
Pol. Schule Gelchsheim unter einem Reisighaufen festgenommen werden. Er hatte eine Walther-Pistole 7,65 mm mit
Munition bei sich. Die beiden anderen Täter wurden am darauffolgenden Morgen festgenommen, als sie ins Lager
nach Aschaffenburg zurückkehrten.

Pol.Hptw. Schmedding wurde in Mudau, wo seine-Eltern wohnen, beerdigt.


Quellen:
Sohn des Verstorbenen


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